Wie setzen sich Abbruchkosten zusammen?

Abbruchkosten setzen sich zusammen aus den Einzelkosten der Teilleistung, den Gemeinkosten der Baustelle, den allgemeinen Geschäftskosten sowie Wagnis und Gewinn. Diese Kostenstruktur reflektiert die Komplexität und die spezifischen Herausforderungen von Abbrucharbeiten, die sich stark von denen im Hochbau unterscheiden. Im Abbruch variieren die Rahmenbedingungen für eine Leistung erheblich, was die Kalkulation komplex macht. Materialien wie Beton, Stahlbeton, Mauerwerk und andere müssen ebenso berücksichtigt werden wie die Auflockerung dieser Materialien für den Transport, die einen direkten Einfluss auf die Volumen- und Gewichtskalkulation haben.


Wie berechnet man Abbruchkosten?

Abbruchkosten werden über verschiedene Methoden berechnet, je nach Projektumfang und -bedingungen. Möglichkeiten sind die Kalkulation über den umbauten Raum, die Einheitspreiskalkulation basierend auf detaillierter Massenermittlung und die Erfassung aller Materialien, die Zeitkalkulation für personal- und gerätelastige Arbeiten und die Kalkulation über die Einzelkosten der Teilleistungen. Die Berechnung integriert Materialkosten, Personalkosten, Gerätekosten und weitere, direkt der Baustelle zuordenbare Kosten sowie Zuschläge für Gemeinkosten, Wagnis und Gewinn.

Was ist die Kalkulation über den umbauten Raum?

Die Kalkulation über den umbauten Raum ist eine Methode zur überschlägigen Preisermittlung für einfache Bauwerke wie Einfamilienhäuser oder Garagen. Sie basiert auf Erfahrungswerten und dient zur Plausibilitätsprüfung bei anderen Kalkulationsmethoden. Der Einheitspreis umfasst bereits alle Zuschläge für Gemeinkosten, Wagnis und Gewinn.

Was ist die Einheitspreiskalkulation?

Die Einheitspreiskalkulation ist eine Methode, bei der auf Basis detaillierter Massenermittlungen die Kosten für das Projekt berechnet werden. Die ermittelten Mengen von Materialien wie Stahlbeton, Beton, Mauerwerk etc. werden als Volumen-, Flächen- oder Gewichtseinheit aufgeführt und mit einem Erfahrungseinheitspreis multipliziert. Diese Methode beinhaltet alle Zuschlags- und Umlagekosten sowie gegebenenfalls die Entsorgungskosten.

Was ist die Zeitkalkulation?

Die Zeitkalkulation ist eine Methode, die vor allem bei personal- und gerätelastigen Arbeiten mit geringem Materialbedarf angewendet wird. Die Kalkulation erfolgt durch Festlegung des notwendigen Personal- und Geräteeinsatzes und Multiplizieren mit den gewählten Zeitansätzen. Zusätzliche Kosten wie Material, PSA und Entsorgung werden oft pauschal bewertet, während Gemeinkosten sowie Wagnis und Gewinn als Zuschlag berücksichtigt werden.

Wie läuft die Kalkulation über die Einzelkosten der Teilleistung?

Die Kalkulation über die Einzelkosten der Teilleistung basiert auf der funktionalen Leistungsbeschreibung und einer eigenen Leistungsaufteilung oder dem Leistungsverzeichnis des Auftraggebers. Sie umfasst die Ermittlung von Umfang und Dauer von Personal, Geräteeinsatz, Betriebsstoffen, Material sowie Fremdleistungen und Entsorgung. Personalkosten beinhalten Bruttolohn/-gehalt sowie Personalzusatzkosten, während Gerätekosten aus Abschreibungen, Zinsen, Leasingraten, Instandhaltungs- und Lagerhaltungskosten bestehen.


Welche Faktoren sind bei der Abbruchkalkulation zu berücksichtigen?

Bei der Abbruchkalkulation sind mehrere Faktoren zu berücksichtigen:

  • Materialien: Die Mengen von Stahlbeton, Beton, Mauerwerk, Stahl, Kabeln, Kunststoffen, Holzabfällen, Isoliermaterialien und Baumischabfällen müssen erfasst werden.
  • Arbeitsbedingungen: Im Abbruch variieren diese erheblich, wobei verschiedene Leistungen miteinander vermischt sein können. Besonderheiten wie verkleidete Bauteile, Teile im Untergrund oder fehlende bzw. falsche Bauzeichnungen erhöhen den Unsicherheitsfaktor.
  • Kalkulationsmethode: Je nach Projekt können unterschiedliche Kalkulationsmethoden zur Anwendung kommen, wie die Kalkulation über den umbauten Raum, die Einheitspreiskalkulation, die Zeitkalkulation und die Kalkulation über die Einzelkosten der Teilleistung.

Wie wird ein Angebot für einen Abbruch erstellt?

Ein Angebot für Abbrucharbeiten wird erstellt, indem zunächst die Leistungsbeschreibung die Gesamtzusammenhänge der geforderten Leistung detailliert erläutert, einschließlich aller zu berücksichtigenden Randbedingungen und Nebenleistungen. Das Leistungsverzeichnis definiert die einzelnen Teilleistungen genau und legt den Umfang und die Dauer von Personal- und Geräteeinsatz, Betriebsstoffen, Material sowie Fremdleistungen und Entsorgung fest. Die Preisberechnung umfasst die Einzelkosten der Teilleistung, Gemeinkosten der Baustelle, allgemeine Geschäftskosten sowie Zuschläge für Wagnis und Gewinn.


Welche Elemente muss ein Angebot für ein Abbruch enthalten?

  1. Eine detaillierte Leistungsbeschreibung, die den Soll-Zustand mit allen relevanten Randbedingungen und Nebenleistungen umfasst.
  2. Ein Leistungsverzeich nis, das die spezifischen Teilleistungen und deren Umfang und Dauer definiert.
  3. Eine genaue Ermittlung und Auflistung von Personal-, Geräte-, Betriebsstoff-, Material-, Fremdleistungs- und Entsorgungskosten.
  4. Eine Aufschlüsselung der Kosten in Einzelkosten der Teilleistung, Gemeinkosten der Baustelle, allgemeine Geschäftskosten sowie Zuschläge für Wagnis und Gewinn.

Was steht in einem Anschreiben zu einem Abbruchangebot?

In einem Anschreiben zu einem Abbruchangebot werden wesentliche Punkte wie die klare Bezeichnung des Objekts, eventuelle Änderungen zum Anfragetext wie andere Materialwahl, Anmerkungen und Abgrenzungen zum Anfragetext, getroffene Annahmen bei unzureichender Leistungsbeschreibung, Festlegungen weiterer Randbedingungen, die Angabe zzgl. gesetzl. MwSt. bei Nettopreisen, Zahlungsbedingungen und die Angebotsgültigkeit, insbesondere bei berücksichtigten Schrotterlösen, dargelegt.


Braucht ein Abbruchauftrag einen Abbruchvertrag?

Jeder Abbruchmaßnahme liegt in der Regel ein Vertrag zugrunde, auch wenn formal ein Handschlag ausreichen könnte. Die Praxis bevorzugt jedoch einen schriftlichen Vertrag, in dem die wechselseitigen Rechte und Pflichten detailliert definiert werden.


Welche Elemente muss ein Abbruchvertrag vorweisen?

Ein Abbruchvertrag muss folgende Elemente vorweisen:

  1. Eine detaillierte Leistungsbeschreibung und ein Leistungsverzeichnis, die den Umfang der Arbeiten klar definieren.
  2. Festlegungen zu Personal-, Geräte-, Betriebsstoff-, Material-, Fremdleistungs- und Entsorgungskosten.
  3. Konditionen zu den Einzelkosten der Teilleistung, Gemeinkosten der Baustelle, allgemeinen Geschäftskosten sowie Zuschläge für Wagnis und Gewinn.
  4. Angaben zu Zahlungsbedingungen, Fristen, Sicherheiten und möglichen Vertragsstrafen.

Wie wird ein Abbruchvertrag überprüft?

Bei der Überprüfung eines Abbruchvertrages sind technische und kaufmännische Grundsätze zu beachten. Es muss geklärt werden, ob die technische Ausführung der Aufgabe möglich ist und ob vorgeschriebene Techniken, Reihenfolgen oder Abstimmungserfordernisse eingehalten werden müssen. Kaufmännisch ist zu prüfen, welche Dokumente Vertragsbestandteil sind, wie die Zahlungsbedingungen geregelt sind, ob und welche Sicherheiten gefordert werden, und wie die Regelungen zu Vertragserfüllung und Gewährleistung gestaltet sind.